piwik no script img

Krebserregende Stoffe im Stadionboden gefunden

■ An der Rennbahnstraße in Weißensee wurde hochkontaminierter Bauschutt verwendet

Beim Umbau des Sportstadions Rennbahnstraße in Weißensee ist mit krebserregenden Substanzen kontaminierter Bauschutt verwendet worden. Nach einer Anzeige der Senatsumweltverwaltung untersuchten gestern die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt 21 Objekte, darunter Firmensitze und das Bezirksamt Weißensee, um die Verantwortlichen zu finden. Die Auswertung des Materials dauert noch an.

Im Februar 1997 hatten die beiden Hauptinvestoren, die Firmen Helweg sowie Lidl & Schwarz, beim Bezirksbauamt die Genehmigung beantragt, die ehemalige Radrennbahn zu einem Stadion umzubauen. Bei einer Bodenprobe, die das Bezirksumweltamt im Juli dieses Jahres vornahm, stellte sich heraus, daß zur Verfüllung des Stadions 13.800 Kubikmeter hochkontaminiertes Material verwendet wurde. Nach Angaben der Polizei stammt es teilweise aus dem Abriß des alten Stadions und einer nahe gelegenen Baustelle. Beide Bereiche sind als Altlastenflächen registriert. Bei dem Füllgut handelt es sich daher eindeutig um Sonderabfall, der zu einer geeigneten Deponie hätte gebracht werden müssen. Der erlaubte Höchstwert der krebserregenden Substanzen wurde um das 85fache überschritten. Laut Polizei haben die Verantwortlichen damit einen Vorteil von 2,1 Millionen Mark erwirtschaftet. Das Stadion war noch nicht in Betrieb, da die Tribünen und Umkleiden noch gebaut werden müssen. juw

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen