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Frankfurter Aufsteiger

■ Volker Heller wird spätestens im April Bremens erster und oberster Kulturmanager

Einen Aufstieg in die „erste Bundesliga“ sieht Volker Heller für sich voraus. „Bremen ist eine Stadt mit einer außergewöhnlichen Kulturlandschaft“, sagt der Leiter des verselbständigten Kulturamtes in Frankfurt/Oder. Spätestens ab April 1999 hat Heller Gelegenheit, Bremen näher kennenzulernen: Denn der 39jährige ausgebildete Musiker und vor allem Kulturmanager wird der erste Geschäftsführer der Kulturmanagement GmbH, die im nächsten Jahr das neue Kontraktmanagement zwischen Kulturbehörde und den Institutionen überwachen und steuern soll.

„Er hat Erfahrungen mit der Umwandlung von Kultureinrichtungen, hat einen künstlerischen Hintergrund und Kenntnisse im Management“, begründet Rainer Köttgen, Senatsrat in der Bremer Kulturbehörde, die Entscheidung für Heller. Der in Gütersloh geborene Neubremer hat sich in einem Bewerberfeld von rund 30 KonkurrentInnen durchgesetzt.

Die Stelle war im Frühsommer mit sehr lyrischen Formulierungen in der ZEIT ausgeschrieben worden. Welche Kompetenzen der oder die gesuchte GeschäftsführerIn haben soll, war aus der Anzeige nicht herauslesbar. In zahlreichen Gesprächen habe er sich mit den Bremern darüber verständigt, so Heller auf taz-Anfrage, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen. Heller: „Die GmbH ist noch in Gründung, und es ist gerade spannend, daran mitzuwirken.“

Mindestens ein Bremer Künstler hat schon nähere Bekanntschaft mit Heller gemacht: Jochen Biganzoli, vor wenigen Jahren Regie-Debütand am Bremer Theater, war Oberspielleiter des Musiktheaters in Frankfurt/Oder, bis die Sparte abgewickelt wurde. „Heller hat aus westdeutscher Sicht in Ostdeutschland Kulturpolitik gemacht“, sagt Biganzoli und beschreibt ihn als „diplomatisch fähigen“ und „ökonomisch ausgerichteten Manager“. Heller habe Frankfurt immer mit der gleich großen Stadt Marburg verglichen und gesagt, wenn die kein Musiktheater haben, brauche Frankfurt auch keines. Inzwischen hat Frankfurt/Oder kein eigenes Musiktheater mehr, und das Orchester wird gerade – wegen der Brandenburger Haushaltsnot – mit dem in Potsdam fusioniert.

Angesprochen darauf, sagt Heller, daß jede Stadt eigene Lösungen finden müsse. Ihm kommt es darauf an, qualifizierte Produkt- und Leistungspläne zu erstellen. Das ist seiner Ansicht nach ein sicherer Schutz gegen Rasenmäherkürzungen – wenn einmal Spardebatten geführt werden. Auf dem Termin „spätestens 1. April“ habe er wegen einer geordneten Übergabe an NachfolgerInnen bestanden: „Ich wollte nicht mit dem Hintern einreißen, was ich vorher aufgebaut habe.“ ck

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