piwik no script img

Geburt auf der Sandbank

■ Die Kegelrobben im Wattenmeer bekommen Nachwuchs

Im Nationalpark Schleswig- Holsteinisches Wattenmeer ist weiterer Kegelrobbennachwuchs geboren worden: Der Kapitän eines Ausflugsschiffes sei bereits am vergangenen Donnerstag Zeuge einer Kegelrobbengeburt gewesen, teilte die Schutzstation Wattenmeer jetzt mit. Tags darauf hätten Naturschützer auf dem traditionellen Wurfplatz, einer Sandbank zwischen den Inseln Amrum und Sylt, zwei neugeborene Kegelrobben und drei Alttiere gesichtet, berichtete Schutzstation-Sprecher Lothar Koch in Westerland auf Sylt.

Kegelrobben sind mit den Sehunden verwandt. Sie leben in großer Zahl rund um die britischen Inseln und im Nordatlantik. Im schleswig-holsteinischen Nationalpark Wattenmeer ist nur eine kleine, 30- bis 40köpfige Kolonie dieser Robben ansässig. Die Wurfsaison liegt zwischen November und Januar.

Bereits vor rund zwei Wochen hatte die Schutzstation das erste Jungtier der Saison gemeldet. Dieses ist nach Kochs Informationen jedoch nicht wieder gesehen worden. Möglicherweise sei es durch die Aktivitäten rund um den Frachter „Pallas“ vertrieben worden. Derzeit seien sehr viel weniger Kegelrobben auf ihren Liegeplätzen zu beobachten als in den Jahren zuvor.

Anders als der Seehundnachwuchs werden die Kegelrobbenbabies ohne eine wärmende Speckschicht geboren. Mit ihrem wenig wasserfesten weißen Embryonalfell sind sie in den ersten ein bis zwei Lebenswochen anfällig gegen Unterkühlung. Darum sind die Muttertiere auf hochwassersichere Wurfplätze angewiesen. Da diese im Nationalpark rar geworden sind, sperren Naturschützer alljährlich zur Wurfsaison einen Abschnitt des Kniepsandes auf Amrum, um den Tieren so einen ungestörten Ruheplatz anzubieten. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen