: 12.567 Unterschriften gegen TBT
■ UnterzeichnerInnen: Vergifteten Hafenschlick nicht ins Meer!
Karl-Heinz Weiß ist zufrieden. Der staatlich geprüfte Wattführer und seine Helfer haben genau 12.567 Unterschriften gegen die geplante Verklappung von TBT-verseuchtem Hafenschlick aus Bremerhaven in der Nordsee gesammelt. Gestern wurden die Unterschriften zum Notar gebracht, demnächst sollen sie dem Bremer Häfensenator Uwe Beckmeyer (SPD) und dem niedersächsischen Umweltminister Wolfgang Jüttner (SPD) übergeben werden.
Gesammelt wurde in ganz Deutschland, vornehmlich aber in der ost-friesischen Küstenregion. Die Unterzeichner fordern die Landesregierung Bremen auf, den giftigen Hafenschlick an Land zu entsorgen. 350.000 Kubikmeter Hafenschlamm müssen entsorgt werden, für 100.000 Kubikmeter wird vielleicht eine Landdeponierung möglich sein. Das in Schiffsanstrichen vorkommende Gift Tributylzinnoxid (TBT) beeinflußt das Hormonsystem von Lebewesen und hat negative Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit.
„Wenn Sie TBT in die Weser schütten, bekommen Sie eine Anzeige. Wenn das Land Bremen TBT in der Nordsee verklappt, dann bleibt das folgenlos“, sagt Weiß. Das leuchtet ihm nicht ein: Falls es zur Verklappung kommen sollte, will er Strafanzeige gegen die Behörden stellen. cd
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