Positive Bilanz

■ Schlußlicht 2: Der Hamburger SV spielt morgen gegen Borussia Mönchengladbach

Der Hamburger SV spielt morgen (15.30 Uhr, Volksparkstadion) gegen Borussia Mönchengladbach. Die Schützlinge von Frank Pagelsdorf haben noch länger nicht mehr gewonnen als der FC St. Pauli – seit sechs Spielen gelang den Rothosen kein Sieg mehr. Da kommt der Tabellenletzte vom Niederrhein gerade recht. Allerdings zeigt die Formkurve der Gladbacher seit der Verpflichtung des ehemaligen Berti-Vogts-Assistenten Rainer Bonhof als neuem Trainer dezent nach oben.

Immerhin hat der HSV sein Jahr des Umbruchs mit einer befriedigenden Bilanz abgeschlossen. Bei einem Umsatz von 52 Millionen Mark weisen die Rechner am Rothenbaum nach dem gestern vorgelegten Zahlenwerk für die vergangene Saison einen Gewinn von 200.800 Mark aus. „Der HSV ist damit einer der wenigen Klubs der Liga, die schwarze Zahlen geschrieben haben“, betonte der geschäftsführende Vorstand Werner Hackmann vier Tage vor der Jahreshauptversammlung. Die großen finanziellen Herausforderungen stehen dem HSV aber erst bevor, denn die Neuverschuldung von 171 Millionen Mark für den Stadionbau wird erst im kommenden Geschäftsjahr abgerechnet.

Immerhin kann Hackmann für die nächste Bilanz schon einmal 870.000 Mark auf der Habenseite verbuchen. Der ehemalige Schatzmeister Jürgen Engel verpflichtete sich, die Ende 1996 beim Erwerb von drei Ostimmobilien vereinnahmte Provision von 993.830 Mark an den Bundesligisten zurückzuzahlen. Im Gegenzug zieht der Verein die zivilrechtliche Klage gegen Engel zurück. Der Vorstand um den Vorsitzenden Rolf Mares stimmte dieser Vereinbarung, die die Anwälte beider Seiten ausgehandelt hatten, gestern zu. Die von Engel zurückzuzahlende Provision wird um die Mehrwertsteuer bereinigt, allerdings muß der Ex-Schatzmeister dem HSV vier Prozent Zinsen auf die verbleibende Summe zahlen. Damit bereinigte der Verein eine weitere Altlast aus der Seeler-Ära und kann der Mitgliederversammlung etwas gelassener entgegensehen. else/dpa