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Lola löhnt

■ Bergedorfer Kulturzentrum droht Mietsteigerung. Bezirk soll helfen

Dem Kultur- und Kommunikationszentrum „Lola“ in Bergedorf steht eine 30prozentige Mieterhöhung ins Haus, die zu starken Einschnitten in das Veranstaltungsprogramm und beim Personal führen würde. Wie die Bezirksversammlung jetzt beschlossen hat, soll Bezirksamtsleiterin Christine Steinert deshalb erwirken, daß die Mieterhöhung zurückgenommen wird oder die Kulturbehörde zum Ausgleich mehr Geld überweist.

Das Problem ist entstanden, nachdem Bergedorf die Verwaltung des Lola-Gebäudes an der Lohbrügger Landstraße 8 der stadteigenen Sprinkenhof AG (Spriag) übergeben hatte. Die muß wie ein privates Unternehmen wirtschaften und will einen neuen Vertrag mit dem „Lola“ abschließen, der auch die Mieterhöhung vorsieht.

Mit der jetzigen Miete sei es nicht möglich, das Gebäude langfristig zu erhalten, räumt Otto Steigleder vom Bezirksamt ein. Auch wenn die Behörde das Haus selbst weiter verwalten würde, müßte sie „demnächst eine höhere Miete verlangen“, sagt der Pressesprecher.

Zudem gibt es einen Generalmietvertrag zwischen der Finanzbehörde und den städtischen Gesellschaften Spriag und Saga, nach dem stadteigene Gebäude, die gewerblich genutzt oder zum Wohnen vermietet werden, von einer der beiden Gesellschaften verwaltet werden sollen. Die Stadt selbst verfüge über niemanden, der das tun könne, so Petra Rönne von der Finanzbehörde.

Doch ganz gleich, wer das Gebäude verwaltet – dem Lola macht die geplante Mieterhöhung Sorgen. „Eine 30prozentige Erhöhung kommt einer Zuwendungskürzung gleich“, sagt Anne-Christin Hausberg von der Geschäftsführung. Denn in diesem Fall ginge allein für die Miete des Gebäudes einschließlich der Betriebskosten mehr Geld drauf als das, was dem Lola von der öffentlichen Hand überwiesen werde. Dabei agiere das Kulturzentrum bereits an der Grenze des Machbaren. „Wir erwirtschaften noch einmal den Betrag unserer Förderung“, sagt Hausberg, „das ist nicht mehr maximierbar“.

Doch die Kulturbehörde, deren Geld der Bezirk verteilt, hält die Hand auf der Tasche. Presseprecher Ingo Mix sieht kaum Chancen, mehr Geld für das Lola auszugeben. Gernot Knödler

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