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Großer Wankelpreis für Gummi-Wiesner

München (dpa) – Für eine schonende Betäubungsmethode von Wildtieren und einen neuen Test, der Tierversuche ersetzen soll, haben Forscher am Montag den Felix-Wankel-Tierschutzpreis erhalten. Prof. Henning Wiesner, der Direktor des Münchner Tierparks „Hellabrunn“, baute Betäubungspfeile mit Gummikappe, die Muskeln und Haut der Tiere nicht mehr so stark verletzen. Er teilt sich die mit 50.000 Mark dotierte Auszeichnung mit einer Forschergruppe aus Ulm, die ein mathematisches System der Knochenheilung entwickelte, das Tierversuche überflüssig macht. Bei dieser computergestützten Simulation wird die Knochenheilung über die Bildung des Knochengewebes unter Belastung bestimmt.

Zur Behandlung freilebender Wildtiere war es beim Einsatz des Narkosegewehrs häufig zu schwerwiegenden Haut- und Muskelverletzungen durch die hohe Aufprallwucht des Projektils gekommen. Wiesner berechnete die Auftreffenergie des Narkosepfeils nach der Beschaffenheit der Haut sowie der tierspezifischen Haardichte und kam zu dem Ergebnis, daß eine Gummikappe an den Pfeilen diese Energie zum Schutz der Tiere auffängt. Der Einsatz eines Laser-Entfernungsmessers ermögliche dann einen „tierschonenden Schuß“. Der Felix-Wankel- Tierschutzpreis ist nach dem tierlieben Erfinder des „Wankel- Motors“, Felix Wankel, benannt.

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