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Vertrag erstritten

■ ITF-Aktion gegen Billigflaggen

Hamburgs Seeleute und Hafenarbeiter machten ernst: Im Rahmen des weltweiten Aktionstags der „Internationalen Transportarbeiterföderation“ (ITF) gegen Billigflaggenschiffe blockierten Gewerkschafter der ÖTV (Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr) gestern die Entladung des Containerfrachters „Rickmers Dailan“. Nach mehreren Stunden unterschrieb die Reederei einen Tarifvertrag.

Am Morgen hatten ITF-Inspekteure zahlreiche Billigflaggenschiffe im Hamburger Hafen auf Nicht-Einhaltung der Verträge kontrolliert. Bei der unter zypriotischer Billigflagge registrierten „Rickmers Dailan“ waren sie fündig geworden. Die Rickmers Line ist eine 100prozentige Tochter der Hamburger Reederei HAPAG-Lloyd, die auf Zypern die Dependance „Columbia Shipping“ betreibt. Die philippinische Besatzung der „Rickmers Dailan“ wurde mit Dumpingheuern abgespeist.

Bis gestern. Nach einem kurzen und friedlichen Intermezzo mit der Wasserschutzpolizei zeigte die Blockadeaktion Wirkung. In Verhandlungen mit der Bremer ITF-Sektion erklärte sich „Columbia Shipping“ bereit, die ITF-Heuern anzuerkennen. Der Hamburger Inspekteur Ulf Christiansen war denn auch glücklich über den „tollen Erfolg“: „Die Matrosen haben bisher 700 bis 800 Dollar verdient – jetzt bekommen sie das Doppelte“. kva

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