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Häftling ließ sich mit Lkw aus der JVA Tegel fahren

■ Ermittlungen gegen den Fahrer. CDU und Vollzugsbedienstete fordern mehr Wachpersonal

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ist gestern morgen ein Häftling aus einem Berliner Knast entwichen. Die Flucht hat erneut die Forderung nach mehr Wachpersonal laut werden lassen. Justizsenator Ehrhart Körting (SPD) müsse „endlich die Gefängnisse ausbruchssicherer machen“, forderte der CDU-Abgeordnete Andreas Gram. Die Justizvollzugsbediensteten kritisierten fehlendes Personal.

Nach ersten Erkenntnissen hatte sich der Häftling in der Anstalt Tegel in einem Lastwagen der Fahrbereitschaft des Justizvollzugs versteckt und konnte damit unentdeckt die Anstalt verlassen, wie Justizsprecherin Svenja Schröder mitteilte. Bei dem Entwichenen handelt es sich um einen 31jährigen, der wegen Raubes eine zweijährige Freiheitsstrafe verbüßte. Gegen den Fahrer wurden disziplinarische Vorermittlungen eingeleitet. Dies war die erste Häftlingsflucht aus Tegel seit 1993.

Der Ausbruch bestätigte, so Gram, die Befürchtungen von Sachverständigen, die Ausbruchssicherheit der Haftanstalten sei unter anderem durch mangelndes Personal und unzureichende Sicherheitsmaßnahmen gefährdet. Allein in Tegel sind von 566 Stellen im Vollzug 48 nicht besetzt, betonte der Vorsitzende des Verbandes der Justizvollzugsbediensteten, Dietrich Astrath. Zusätzlich seien 20 Prozent der Kräfte, die für die Sicherung der Tore und Türme zuständig sind, dienstunfähig erkrankt. ADN

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