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Undichte Nut läßt Castor rosten. Er wird umgebaut

■ Test der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung erneuert Sicherheitsbedenken bei Atommüllbehältern

Hannover (taz) – Auf kleine Wassertröpfchen mit großer Wirkung ist die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) beim Test eines Castor-Behälters der Bauart 440/85 gestoßen. Er stellt die Sicherheit der Atommüllbehälter in Frage. Obwohl der Castor bei einer Erprobung ohne Brennelemente ordnungsgemäß getrocknet wurde, fanden sich anschließend in einer Nut im Dichtungsbereich des Behälters und in der Metalldichtung des inneren Behälterdeckels Wassertropfen.

Mit gutem Grund verbieten die Genehmigungen der bundesdeutschen Zwischenlager Wasser in der Castor-Dichtung: Die Feuchtigkeit kann zum Durchrosten der Metalldichtungen führen. Das läßt Folgen befürchten: Die „langzeitige Beständigkeit dieser Dichtsysteme könnte systematisch gefährdet sein“, heißt es in einem Schreiben der BAM an das Bundesamt für Strahlenschutz, in dem über die Erprobung berichtet wird.

Die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS), die die Castor-Behälter herstellt, kündigte gestern technische Änderungen zur Behebung des Problems an, das Castor-Behälter mit abgebrannten Brennelementen betrifft, die in den Atomkraftwerken unter Wasser in die Behälter gehievt werden.

AKW-Gegner hatten schon immer behauptet, daß bei der Beladung unter Wasser Probleme mit Restfeuchtigkeit und anschließender Korrosion entstehen. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat für die kommende Woche zum Expertengespräch über die Befunde der BAM geladen. Jürgen Voges Bericht Seite 8

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