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Simitis stößt bei Schröder auf taube Ohren

■ Auch die neue Bundesregierung will keine Wiedergutmachung an Griechenland zahlen

Bonn (AP) – Der Wunsch Griechenlands nach Wiedergutmachung für Naziverbrechen und Rückzahlung einer Zwangsanleihe des Deutschen Reiches ist auch bei der neuen Bundesregierung auf taube Ohren gestoßen. Beim Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Kostas Simitis in Bonn erklärte Bundeskanzler Gerhard Schröder, die Bundesregierung halte das Thema für abgeschlossen und sehe keine Möglichkeit, es wieder aufzunehmen.

Nach griechischen Berechnungen belaufen sich die Entschädigungsforderungen jüdischer Opfer nationalsozialistischer Verfolgung in Griechenland auf 50 Milliarden Mark. Darüber hinaus fordert Athen eine Anleihe in Höhe von 25 Milliarden Mark zurück, die das Deutsche Reich von der Bank von Griechenland erzwungen hatte.

Zu den Themen der Unterredung zwischen Simitis und Schröder gehörte auch das Verhältnis der Türkei zur Europäischen Union. Dabei trat Simitis nachdrücklich für eine EU-Konferenz ein, die sich mit der Frage der kurdischen Minderheiten in der Türkei sowie in Irak, Iran und Syrien beschäftigt. Griechenland wolle dazu beitragen, der Türkei eine europäische Perspektive zu geben. Auch Schröder unterstrich erneut, daß der Türkei die Tür in die Europäische Union offenstehen müsse, wenn die Einhaltung der Menschenrechte in dem Land sichergestellt sei.

Auf Einladung von Simitis wird Schröder im nächsten Jahr Griechenland einen offiziellen Besuch abstatten. Zuletzt hatte 1975 ein deutscher Kanzler Griechenland besucht.

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