piwik no script img

Chile bricht Kontakte ab

■ Santiagos Londoner Botschafter bleibt in Chile. Zeitung: Pinochet beklagt Entführung

London/Santiago (AP) – Aus Protest gegen das Verfahren gegen Exdiktator Augusto Pinochet hat Chiles Regierung ihre direkten Kontakte zu Spanien und Großbritannien vorerst gestoppt. Außenminister José Miguel Insulza teilte mit, der aus London zurückbeorderte chilenische Botschafter werde vorerst nicht auf seinen Posten zurückkehren.

Die Lage in Chile schien sich unterdessen zu beruhigen. Neue Großdemonstrationen von Anhängern und Gegnern Pinochets blieben aus. Nach einer Umfrage erklärten 71 Prozent der befragten Chilenen, das Schicksal des Exdiktators betreffe sie nicht.

Pinochet selbst warf der britischen Regierung laut Sunday Mirror Verrat und Entführung vor. Der Bericht wurde von seinem Rechtsberater dementiert, die Zeitung beharrte jedoch auf der Richtigkeit ihres Artikels. Ein Richter in London setzte den Beginn des förmlichen Verfahrens zur Auslieferung Pinochets an Spanien auf den 18. Januar an.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen