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Bischofshilfe statt Schein

■ Die katholische Kirche will Schwangere beraten, aber keinen Nachweis ausstellen

München/Leipzig (AP) – In der katholischen Schwangeren-Konfliktberatung könnte ein „Beratungs- und Hilfeplan“ den umstrittenen Beratungsschein ersetzen. Nach Informationen von Focus hat sich eine Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz mit großer Mehrheit für die Fortsetzung der Beratung im staatlichen System ausgesprochen. Anstatt des Nachweises, der für eine straffreie Abtreibung erforderlich ist, sollten die Frauen einen Hilfeplan erhalten, der das Bemühen der Kirche für den Lebenserhalt dokumentiere. Nach einem Treffen der Arbeitsgruppe am Freitag hätten Teilnehmer erklärt, auf der letzten Sitzung im Januar seien nur noch Details zu klären. Es gelte als sicher, daß die Bischöfe den Vorschlag im Februar mehrheitlich billigen und dem Papst vorlegen, berichtete das Magazin. Johannes Paul II. hatte im Januar dieses Jahres gefordert, daß katholische Einrichtungen in Deutschland keine Beratungsscheine für die straflose Abtreibung mehr ausstellen.

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