: Schonfrist verlängert
■ EU-Minister wollen Ozon-Killer länger erlauben als von Kommission geplant
Brüssel (taz/dpa) – Eine Koalition aus Europäischem Parlament und EU-Umweltministern verhindert, daß die ehrgeizigen Ziele der EU-Kommission zum Schutz der Ozonschicht verwirklicht werden. Montag abend einigten sich die Umweltminister, den Einsatz und die Herstellung von Methylbromid bis 2005 vollständig zu verbieten. Auch die Produktion, die Verwendung und der Export von teilhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen (H-FCKW) sollen schrittweise eingeschränkt werden, teilten Delegationskreise mit. Nun sollen Methylbromid und H-FCKW bis 2001 um 60 Prozent und bis 2003 um 75 Prozent reduziert werden. Das erfüllt zwar das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht von 1987, doch die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, das Verbot für den Klimakiller Methylbromid bereits zum Jahr 2001 wirksam werden zu lassen. Das Europaparlament muß der neuen Verordnung noch zustimmen, plant aber ein Verbot für den gleichen Zeitraum. Außer Methylbromid und H-FCKW sind alle Ozon-Killer in Industrieländern bereits verboten. Methylbromid wird vor allem in Italien und Spanien zur Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft eingesetzt.
Für H-FCKW, die unter anderen als Kältemittel und für Schaumstoffe eingesetzt werden, wurde beschlossen, die Produktion zunächst auf dem Niveau von 2000 einzufrieren. Bis zum Jahr 2008 soll sie reduziert werden, um dann 2025 ganz verboten zu werden, für die Anwendung gibt es Fristen bis 2015.
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