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Millionenbetrug

■ Anklage gegen zwei Hamburger Herzspezialisten wegen Betrugs

Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen zwei Hamburger Herzspezialisten erhoben, die im Verdacht stehen, durch Betrug die Krankenkassen um Millionenbeträge geschädigt zu haben. Ein Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte gestern entsprechende Berichte des NDR. Danach haben die beiden Professoren Rabatte der Hersteller auf medizinische Materialien nicht an die Krankenkassen weitergegeben, sondern in die eigene Tasche sowie an ihren Geschäftsführer fließen lassen. Angeklagt seien, so die Staatsanwaltschaft, zehn Betrugsfälle mit einer Schadenssumme von einer Million Mark.

Die Ermittlungsbehörden hatten das Trio schon seit Jahren im Visier, mußten wegen fehlender Beweise das Verfahren gegen die beiden Ärzte im Oktober aber zunächst einstellen. Der Geschäftsführer, gegen den Anklage erhoben wurde, änderte nach einem Wechsel des Verteidigers offenbar sein Aussageverhalten und belastete die beiden Professoren. Daraufhin nahm die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wieder auf und erhob am 11. Dezember Anklage gegen alle drei. Falls das Gericht die Anklage zur Hauptverhandlung zuläßt, wird es im nächsten Jahr zu einem Gerichtsverfahren kommen.

Die beiden Herzspezialisten betrieben gemeinsam eine Praxis und sollen nicht nur zu Unrecht Rabatte einbehalten haben, sondern auch den Krankenkassen gebrauchte Katheter als neu berechnet haben. Bereits vor sechs Jahren hatte die Kassenärztliche Vereinigung Strafanzeige gegen sie gestellt. dpa

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