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Ausstieg nur mit Einstieg

■ Streit um AKW-Abschaltung geht weiter. IG-BCE-Chef bringt neue Variante ins Spiel

Bonn/Berlin (dpa/taz) – Den Ausstieg aus der Atomenergie will die Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) nur mitmachen, wenn es anschließend einen Wiedereinstieg gibt. Mit dieser neuen Variante hat IG-BCE- Chef Hubertus Schmoldt die Debatte darum bereichert, wie und wann die deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden sollen.

Gegenüber der Bild am Sonntag (BamS) erklärte er, Deutschland stehe in der Pflicht, künftig „in sich geschlossene und damit sichere“ AKW zu bauen. „Wer, wenn nicht wir Deutschen, könnte diesen Reaktortyp entwickeln“, sagte Schmoldt. Weltweit sei der Energiebedarf nicht ohne Kernkraft zu decken. Der Vizepräsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Markus Schwoerer, und der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Karlsruhe, Manfred Popp, warnten vor einem „Kompetenzverlust Deutschlands auf internationaler Ebene“.

Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) will zumindest eine Verlängerung der bislang angedachten Ausstiegsfristen erreichen. Man müsse sich an den durchschnittlichen Laufzeiten der Anlagen orientieren, sagte er der BamS. Und die liege nicht unter 35 bis 40 Jahren. Bei der SPD war bisher von einer 20-Jahresfrist die Rede. Die Grünen hoffen, der letzte Meiler könnte bereits bis zum Jahr 2004 abgeschaltet sein.

Zuletzt war der Streit wieder neu eskaliert, als Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Die Grünen) die beiden Atomkommissionen des Bundes ohne Rücksprache mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) aufgelöst hatte. Sie seien nicht pluralistisch genug besetzt. Daraufhin hatte der bisherige Vorsitzende der Reaktorsicherheitskommission, Adolf Birkhofer, Trittin vorgeworfen, er wolle „ein unabhängiges Beratungsgremium auf Linie“ bringen.

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