: Das Trainerphantom
■ FC St. Pauli vorerst weiter ohne Coach. Willi Reimann soll irgendwann kommen
Die Profis des FC St. Pauli müssen auf unabsehbare Zeit mit einem Phantomtrainer auskommen. Der designierte Coach Willi Reimann sieht sich nicht in der Lage, die Nachfolge des kurz vor Sylvester entlassenen Gerhard Kleppinger beim abstiegsgefährdeten Zweitligisten anzutreten. Der Gesundheitszustand seiner schwerkranken Frau lasse „zur Zeit eine Übernahme des Traineramtes nicht zu“, erklärte gestern abend Vereinspräsident Heinz Weisener. Er respektiere die Entscheidung Reimanns, der sich voll und ganz um seine Gattin kümmern wolle.
Dennoch soll der 49jährige, der erst Anfang Dezember seinen Vertrag beim Erstligisten 1. FC Nürnberg wegen der Erkrankung seiner Frau beendet hatte, irgendwann ans Millerntor wechseln. „Im Interesse einer optimalen sportlichen Perspektive“ beabsichtige er weiterhin, so Weisener, Reimann als neuen Cheftrainer zu verpflichten.
Übergangsweise wird ab dem morgigen Mittwoch Dietmar Demuth, ehemaliger St.-Pauli-Spieler und langjähriger Assistent Reimanns, gemeinsam mit dem bisherigen Co-Trainer Joachim Philipkowski die Profimannschaft trainieren. Dadurch sei „sichergestellt“, glaubt der Vereinsboß, daß die „Arbeitsweise und die Trainingsinhalte von Herrn Reimann auch ohne seine persönliche Präsenz in den nächsten Wochen realisiert werden“. smv
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