Abstellgleis Osnabrück

■ Kritik an InterRegio-Streichungen / Fahrgäste hängen in Fahrplanlücken fest

Wer ab Juni 1999 vom Rhein nach Norderney strebt, sollte sich auf ein Sonnenbad am Osnabrücker Abstellgleis einstellen. „Fahrplanlücken von bis zu vier Stunden“ prognostiziert die Osnabrücker Planungsgesellschaft Nahverkehr (Planos), wenn die Streichung von InterRegios im Nordwesten Deutschlands verwirklicht wird.

Rund 30 Interregio-Verbindungen sollen nach den Plänen der Deutschen Bahn in diesem Jahr gestrichen oder gekürzt werden. Betroffen ist auch die Strecke vom Ruhrgebiet nach Bremen und Hannover. Osnabrück wird dann seine bisherige Funktion als verläßlicher Zwei-Stunden-Knotenpunkt verlieren. Die in Osnabrück angesiedelte ÖPNV Planungsgesellschaft Planos schlägt deshalb jetzt Alarm. Spätestens in Münster wäre die Fahrt für InterRegio-Reisende aus dem Weser-Ems-Gebiet gen Süden künftig zu Ende, so Mitarbeiter Gerd Stolle. Ein Schuß vor den Bug nicht nur für norddeutschen Skihasen. Gibt es doch im Weser-Ems-Raum seit diesem Jahr einen neuen Bahnbetreiber für den Personennahverkehr, der seine Fahrpläne ganz auf die Interregio-Verbindungen nach Osnabrück und Oldenburg ausgerichtet hat. „Dieses Konzept könnte jetzt hinfällig werden“, heißt es bei Planos, die wie der künftige Bahnbetreiber eine Tochter der Osnabrücker Stadtwerke ist. „Noch steht nichts fest“, betont man hingegen bei der Deutschen Bahn in Hannover. Spätestens Mitte Januar aber müssen hier die Verhandlungen mit den Ländern Bremen und Niedersachsen abgeschlossen sein. ritz