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Preiswert und sportlich

■ GWG plant Altenwohnanlage auf Gelände des Hafenkrankenhauses

Die Pläne für eine Altenwohnanlage auf dem Gelände des ehemaligen Hafenkrankenhauses hat Michael Sachs schon fertig in der Schublade. 204 Wohnungen für SeniorInnen will der Geschäftsführer der städtischen Wohnungsgesellschaft GWG (Gesellschaft für Wohnen und Bauen) auf dem nördlichen Teil des Grundstücks am Zirkusweg errichten; der Bauvorbescheid wurde bereits erteilt. Längst hätte Sachs einen Bauantrag gestellt – wenn klar wäre, ob auf St. Pauli ein komplettes Sozial- und Gesundheitszentrum entsteht. Doch derzeit weigern sich die Krankenkassen, stationäre Betten zu bezahlen. „Wir beantragen eine Baugenehmigung erst, wenn der Senat eine einvernehmliche Lösung gefunden hat“, sagte Sachs gestern der taz.

Die GWG will für 35 Millionen Mark zwei Gebäude dort bauen, wo zur Zeit noch das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Klinik steht: eines in Nord-Süd-Richtung und östlich davon ein bogenförmiges Haus, beide im spitzen Winkel zueinander mit einem grünen Innenhof zum Ex-Hafenkrankenhaus hin. In den 46 bis 56 Quadratmeter großen Wohnungen sollen jeweils ein bis zwei alte Leute wohnen, die sich selbst versorgen können. Bei Bedarf können sie sich von einem Betreuungsteam in der Wohnanlage helfen lassen.

Für diesen Service müßten die BewohnerInnen 80 Mark im Monat extra bezahlen, zusätzlich zur Miete. Für 50 Quadratmeter wären rund 500 Mark netto kalt fällig. Die GWG wolle Sozialwohnungen für Menschen mit niedrigen Renten bauen, versicherte Sachs der Interessengemeinschaft St. Pauli und betonte: „Unser Bauangebot richtet sich in erster Linie an die Bürger und Bürgerinnen des Stadtteils.“

Befürchtungen, am Millerntor könnte ein „Altensilo“ entstehen, hält Sachs für unbegründet. Auch der Seniorenbeirat des Bezirks Mitte hat sich mit großer Mehrheit für die Altenwohnungen ausgesprochen. Trotzdem hätte die Initiative „Ein Stadtteil steht auf“ generationenübergreifendes Wohnen bevorzugt. Wie ihr Sprecher Holger Hanisch sagte, hat die GWG als Kompromiß die Zahl der Altenwohnungen verringert und Behindertenwohnungen in das Projekt integriert. So entstand auch Platz für die von der Ini gewünschten Sporträume. knö

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