Kommentar: Posse Ocean Park
■ Bremerhaven an der Nase herumgeführt
Was auch immer unter dem Etikett „Ocean Park“ geplant wird – die Bremerhavener sollen irgendwie dafür sein. So läßt sich der aktuelle Stand der Dinge zusammenfassen. Und Oberbürgermeister Manfred Richter ist auch ziemlich dafür. Auch wenn er am Anfang einer Woche noch nicht weiß, wofür er am Ende derselben Woche nun sein wird. Köllmann heißen die Planer, die diese Stadt wie einen Tanzbär an der Nase herumführen. Und selbst wenn zum 7. März aus Wiesbaden neue bunte Bildchen mit furchtbar englisch klingenden Namen auf teurem Hochglanz-Papier vorgelegt werden – die Unterschrift von Investoren wird es nicht geben. Also wird danach munter weiter geplant.
Wie sollte es auch anders sein: Früher wurde gesagt, nur ein ganz großes Tourismus-Projekt könnte die erforderlichen zehn Millionen Besucher auf den weiten Weg nach Bremerhaven locken. Jetzt wird eine abgespeckte Version geplant. Die Prämissen stimmen nicht mehr, es müßte eine ganz neue Rechnung aufgemacht werden. Verbessert hat sich die Rentabilität für die privaten Investoren nur, wenn man unterstellt, daß die halbe Milliarde Mark, die das Land Bremen und die Stadt Bremerhaven dafür aufbringen sollen, nun für den kleinen, eben jenen abgespeckten Ocean Park einvernahmt werden. Aber über dieses entscheidende Problem wird bezeichnenderweise mehr geschwiegen als je zuvor. Klaus Wolschner
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