TBT: Hoffen auf Luft und Sonnenlicht

■ Giftiger Hafenschlick läßt sich prinzipiell an Land entsorgen

UV-Strahlen und Sauerstoff sollen das Bremer Häfenressort von dem schweren Entsorgungsproblem für den mit giftigen Tributylzinn (TBT) belasteten Hafenschlick aus Bremerhaven befreien. Zwar hält Häfensenator Uwe Beckmeyer (SPD) noch immer an der Option fest, den Schlick im Wattenmeer zu verklappen. Umweltsenatorin Tine Wischer (SPD) hält aber eine Entsorgung an Land für „prinzipiell möglich“. Denn eine neue Variante ist in Sicht: 100.000 Kubikmeter Schlick sollen auf einer 20 Hektar großen Fläche auf der Luneplate südlich von Bremerhaven aufgespült werden.

Die Hafenleute hoffen, daß Sonnenlicht und Sauerstoff quasi von selbst zu einer Umwandlung des gefährlichen TBT in das harmlose Zink führen. „Wir wissen, daß sich natürlich abbaut“, sagt Hinrich Gravert vom Häfenressort. Dieser bisher unbekannte biologische Prozeß soll wissenschaftlich begleitet werden. Der Schlick auf der Lune-plate könnte dann als Untergrund für ein Gewerbegebiet dienen. Im Hafenressort hofft man, daß bei Erfolg die benachbarten Landkreise doch noch Flächen für TBT-Schlick bereitstellen, um weitere der 350.000 Kubikmeter Schlick loszuwerden, die ab April aus dem Hafen geholt werden müssen. Ein weiterer Teil soll in der Deponie Seehausen deponiert werden. fog