: Chance für Diplomatie
■ EU und Nato unterstützen Kosovo-Pläne der Kontaktgruppe. Fünf Albaner getötet
Brüssel (rtr) – Die Europäischen Union (EU) setzt bei der Kosovo-Krise weiter auf eine politische Lösung. Die Bemühungen der Balkan-Kontaktgruppe würden unterstützt, hieß es gestern in einem Entwurf für die Abschlußerklärung des Treffens der EU- Außenminister in Brüssel. In dem Entwurf hieß es weiter, die Kämpfe im Kosovo müßten eingestellt werden. Das Massaker von Racak an 45 Albanern, für das die EU serbische Polizisten verantwortlich gemacht hatte, solle verurteilt und eine weitere unabhängige Untersuchung angemahnt werden.
Nato-Generalsekretär Javier Solana sagte, die Allianz setze weiter auf Diplomatie und militärischen Druck. Die Diplomatie solle eine neue Gelegenheit erhalten. Die Balkan-Kontaktgruppe werde in den kommenden Tagen erneut über die Krise beraten. Die politischen Direktoren der Gruppe hatten am Freitag in London beschlossen, sich um eine Friedenskonferenz für die südserbische Provinz zu bemühen. In diplomatischen Kreisen hieß es gestern dazu, diese Konferenz solle in etwa zehn Tagen außerhalb der Krisenregion stattfinden. Bundesaußenminister Joschka Fischer sagte, die EU brauche konkrete Schritte nach vorn, um Krisen meistern zu können. Er schlug vor, die Zuständigkeit für die gemeinsame europäische Außen- und Sicherheitspolitik sowie das Amt des Generalsekretärs des Verteidigungsbündnisses Westeuropäische Union (WEU) in eine Hand zu legen.
Der US-Vermittler Chris Hill traf unterdessen im Kosovo ein, um mit Vertretern der Kosovo-Albaner über die Lage zu beraten. Hills Sprecher teilte mit, es gehe vor allem darum, die Albaner über die Ergebnisse des Kontaktgruppentreffens zu informieren.
Ein Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) teilte in Prizren mit, Unbekannte hätten in der Nacht zu Montag unweit der Stadt Djakovica fünf albanische Zivilisten getötet. Unter den Opfern seien zwei Kinder. Die Angreifer hätten offenbar schwere Waffen benutzt, da die Leichen furchtbar zugerichtet seien.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen