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Kuß für die Karriere

■ Umfrage ergibt: Sexismus ist beim Hamburger Polizei-Nachwuchs Alltag

Viele Polizistinnen werden im Dienst von Kollegen sexuell belästigt. Das hat eine Untersuchung unter Hamburger PolizeischülerInnen und jungen BereitschaftspolizistInnen ergeben. 43,9 Prozent der Frauen gaben in ihrer Antwort an, unerwünschten Küssen und Umarmungen ausgesetzt gewesen zu sein. 86 Prozent der Polizistinnen berichteten von Witzen und Neckereien mit sexuellen Anspielungen.

Laut der Studie geht die Belästigung meist von gleichrangigen Kollegen aus; in einigen Fälle jedoch auch von Vorgesetzten. So wurde drei Polizistinnen signalisiert, daß sexuelles Entgegenkommen ihre Arbeitssituation günstig beeinflussen könnte.

Bei der Aktion wurden 730 Fragebögen verschickt; davon 191 an Frauen, der Rest an Männer. 57 PolizistInnen hatten die Fragen beantwortet und die Bögen zurückgesandt. Daher deutet das Ergebnis nur einen Trend an. „Es gibt immerhin fast 993 Frauen bei der Schutzpolizei“, erklärte gestern die Frauenbeauftragte Karin Sprenger.

Trotz der relativ geringen Zahl der Beteiligten „nehmen wie die Befragungen sehr ernst“, sagte Polizeisprecher Reinhard Fallak. Mit einer Informationskampagne will die Polizeiführung gegensteuern. So sollen etwa die Vorgesetzten speziell geschult und für das Thema sensibilisiert werden. lno/kva

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