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„Sie spielt nicht wie andere Mädchen“

■ Tennisprofi Amelie Mauresmo steht im Finale der Australian Open. Wie das? Das Mißtrauen ist groß: Ist sie ein „halber Mann“?

Melbourne (dpa) – „Unglaublich“, sagte Lindsay Davenport. Unglaublich fanden auch die 15.000 Zuschauer, was sich da auf dem Centre Court abspielte. Eine komplette Athletin mit äußerst stark entwickelter Muskulatur und schnellen Beinen brachte ein komplettes Schlagrepertoire zur Wirkung und war auch mental in der Lage, einen Satzrückstand zu verkraften. Am Ende hatte Amelie Mauresmo die Weltranglistenerste 4:6, 7:5, 7:5 besiegt.

Wer ist die französische Tennisprofi, die morgen im Finale der Australian Open Martina Hingis (6:4, 6:2 gegen Monica Seles) herausfordert? Inspiriert für das Tennis hat sie Landsmann Yannick Noah, dessen Sieg 1983 bei den French Open sie vor dem Fernseher miterlebte. Mauresmo wurde weltweit zur besten Juniorin und steigerte sich innerhalb ihres ersten vollen Profijahres 1998 vom 109. auf den 29. Platz. Mauresmo bekennt sich offen zu ihrer Partnerschaft mit ihrer Freundin, mit der sie in St. Tropez lebt.

Die schlaggewaltige Lindsay Davenport rühmte die Fähigkeiten der Französin („Der ganze Kredit für sie“), konnte ihre Verwunderung aber nicht verbergen. „Sie spielt die Bälle nicht wie andere Mädchen. Eine ganze Weile habe ich geglaubt, ich würde gegen einen Kerl spielen. Das Mädchen hat die Bälle so hart, so stark geschlagen.“ Der Körper von Mauresmo habe sich in kurzer Zeit stark entwickelt. Die Schultern wirkten nun „riesig“, muskulär gesehen könne sie „nicht glauben“, daß sie erst 19 ist.

Auch Finalgegnerin Martina Hingis hat das Ereignis angeheizt. Sie findet, Mauresmo sei „ein halber Mann“.

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