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Höchststand bei HIV-Infizierten

■ Epidemie weltweit außer Kontrolle

Berlin (AP) – Die Zahl der in Deutschland lebenden HIV-Infizierten hat Ende 1998 mit 37.000 Personen einen neuen Höchststand erreicht. Das erfuhr AP am Montag aus dem Aids-Zentrum des Robert-Koch-Instituts in Berlin. Weltweit sei die HIV-Epidemie in vielen Ländern der Welt außer Kontrolle geraten, hieß es unter Berufung auf neueste Einschätzungen der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Mit 5,8 Millionen Neuinfektionen allein im Jahr 1998 steige die Zahl der HIV-Infizierten weltweit auf über 33 Millionen.

In Deutschland sei zwar durch die neuen Kombinationstherapien die Zahl der Aids-Erkrankungen und -Todesfälle mit jeweils etwa 800 im Jahr 1998 auf den niedrigsten Stand seit über zehn Jahren zurückgegangen, erklärte das Robert-Koch-Institut. Anhaltspunkte für einen gleichzeitigen Rückgang der HIV-Infektionen gebe es jedoch nicht. Immer noch infizierten sich in Deutschland jedes Jahr über 2.000 Personen neu mit dem Virus.

Die Hälfte aller Neuinfektionen tritt nach Angaben des Robert- Koch-Instituts in der Gruppe der homo- und bisexuellen Männer auf. Der Anteil der Fälle mit vermutetem heterosexuellem Übertragungsweg habe in den letzten Jahren zugenommen und liege bei etwa 17 Prozent. Neben dem sexuellen Übertragungsweg stelle Drogengebrauch auch heute mit etwa 14 Prozent der Neuinfektionen ein bedeutsames Risiko dar. Der Anteil der Frauen unter den neu diagnostizierten HIV-Neuinfektionen habe 1998 bei 22 Prozent gelegen.

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