: Buchshop im Internet
■ Bertelsmann startete gestern mit dem elektronischen Buchverkauf in Deutschland
Berlin (taz) – Bertelsmann ist seit der Übernahme von Random House im vergangenen Sommer größter Buchverlag der USA, doch die neuen amerikanischen Vertriebsmethoden hatte er sich noch nicht zu eigen gemacht. Das wird nun anders: Gestern startete Bertelsmann seinen Online-Buchversand BOL in Deutschland und Frankreich (siehe taz vom 1.2.99). Damit ist die US-Firma amazon, bislang Marktführer im Internet- Buchvertrieb, nicht mehr allein mit ihrem deutschsprachigem Internet-Angebot. Um sich gegen die bekanntere Internet-Konkurrenz zu behaupten, setzt BOL auf Werbung in den Online-Diensten AOL, Lycos und CompuServe, an denen Bertelsmann bereits beteiligt ist. Pluspunkte erhofft man sich auch von der Zusammenarbeit mit dem Magazin Focus. Auf dessen Homepage blinkt seit gestern ein BOL-Link.
Um amazon-Kunden zu ködern, haben sich die Bertelsmänner einige Spielereien ausgedacht: Wer sich bei BOL anmeldet, wird fortan persönlich begrüßt und bekommt, vorausgesetzt, man hat BOL seine Interessensgebiete mitgeteilt, individuelle Buchangebote.
Besonders kreativ: Wem kein Geschenk zum Valentinstag einfalle, dem bietet BOL „einen bunten Strauß voller Geschenkideen“. Das ausgewählte Buch wird verpackt und mit einem Grußwort verschickt. Die Zahlung erfolgt über das Internet per Scheckkarte oder über eine altmodisch per Post geschickte Rechnung. Ein bis zwei Tage soll die Lieferung dauern. In den kommenden Monaten ist der Start in England, Spanien und den Niederlanden geplant. ax
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