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Kein goldener Boden im Handwerk

■ Umsatzrückgang – Kammer fordert Finanzspritze vom Senat

Die Lage des Bremer Handwerks ist nicht rosig: Schon lange war die Stimmung nicht mehr so pessimistisch, sagt Kurt Sidow, Präses der Handwerkskammer. Gestern gab er die Zahlen des vergangenen Jahres bekannt - und die sprechen Bände.

So sank die Zahl der Beschäftigten im Handwerk um 1.300 auf jetzt 41.000. Für Bremerhaven mit seiner „extrem hohen Arbeitslosigkeit“ sehe es noch schlechter aus. 85 Millionen Mark hat das Bremer Handwerk an Umsatz verloren. „Eine Menge Holz“, klagt Sidow. Konkurse und Betriebsverlegungen hätten „deutlich zugenommen“. Hinzu kommt eine anhaltende, aber „bedenklich hohe Fluktuation“. Gründe dafür gibt es viele. Die Insellage und der Speckgürtel, da geht viel ans Umland verloren. Fehlende öffentliche Aufträge. Schwarzarbeit – Sidow vermutet mehr als zehn Prozent – und der Trend zu schlüsselfertigen Lösungen der Generalunternehmer. Bremische Betriebe bleiben so auf der Strecke.

Um die derzeitigen 4.000 Ausbildungsplätze aufrecht zu erhalten, fordert die Kammer Unterstützung von der Politik. 90 Mark pro Jahr soll das Land für jeden Azubi mehr zahlen. Eigentlich „Peanuts“, findet Sidow. „Aber damit könnte man die Betriebe dazu bringen, daß sich Ausbildung lohnt.“ pipe

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