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Gespräch besänftigt Hungerstreikende in Moabit

■ Krankenhausmitarbeiter durften mit Gesundheitssenatorin reden. Neue Proteste angekündigt

Der Hungerstreik im Krankenhaus Moabit gegen die Klinikpläne des Senats ist beendet. Nach dem elften Tag ohne Nahrung räumten gestern die noch sieben hungernden Angestellten des Krankenhauses ihr Quartier im Haus M der Klinik. „Wir haben das Ziel erreicht, mit der Senatorin über den Grund für unsere Schließung zu diskutieren“, sagte Ulrike Mottschall, Schwester am Krankenhaus Moabit. Vorgestern abend hatten die Hungernden endlich bei Gesundheitssenatorin Beate Hübner (CDU) vorsprechen können.

Nach dem zweieinhalbstündigen Gespräch zeigten sich die Hungerstreikenden kämpferisch. „Sie hat uns bestätigt, daß keine wirtschaftlichen Gründe gegen das Krankenhaus sprechen“, sagte Jutta Schauer-Oldenburg, die Initiatorin des Protesthungerns. Allein die Nähe zum Uni-Klinikum Charité spreche gegen Moabit.

Nach einem Beschluß des Koalitionsausschusses von CDU und SPD soll das Krankenhaus Moabit in zwei Jahren entweder vom Jüdischen Krankenhaus oder dem DRK-Krankenhaus Mark Brandenburg übernommen werden. „Die haben aber kein Interesse. Jetzt rechnen wir mit der Schließung des gesamten Standortes Moabit“, sagte Ulrike Mottschall.

Während der Hungerstreik im Krankenhaus Moabit endete, geht der Protest anderer Krankenhäuser weiter. Vor dem Roten Rathaus protestierten gestern vierzig Mitarbeiter des Evangelischen Johannesstifts gegen die geplante Schließung der Wichern-Klinik in Spandau. Und auch in Moabit planen die Krankenhausangestellten weitere Proteste. Ilja Weitzel

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