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Galerienspiegel

Eine künstliche Welt voller Skulpturenköpfe, ausgestopfter Tiere und nächtlichen, toten Gebäuden zeigen die oft unscharfen schwarz-weiß-Fotografien des Hamburger Künstlers Heiner Blumenthal, der sonst eher durch seine großformatige Malerei bekannt ist. Eröffnung Freitag, 20 Uhr, Künstlerhaus Weidenallee 10b, Do-So 18-20 Uhr, bis 15.10.

Seine Kunst ist Massenware und wird auch so behandelt. In sechs deutschen Städten malt Martin Potsch je eintausend Bilder und verkauft sie in einer Aktion mit Kaufhausmusik, Einkaufswagen, Gulaschkanone und Conferencier. Bei der Kassiererin Uschi wird bezahlt: 20 Mark pro Stück im Format 70x100 cm aus der für Hamburg reservierten Serie £7301-8300. Geil günstige Aktion, was drauf ist, ist dabei eher Wurst (oder Käse). Tag der Deutschen Einheit, 19-1 Uhr, Große Freiheit 36

Seriös dagegen gibt sich die 5. Hamburger Künstlerbörse im zentralen Verwaltungspalast. Doch Sinn macht auch die Schlipsvariante der Vermarktung nur, wenn die zwanzig Künstler mehr als einen Blick erhalten und von ihren sechzig Arbeiten hier ebenfalls was verkaufen. Neuer Dovenhof, Brands-twiete 1, Sa/So, 10-18 Uhr

In der Vorderluke des Treujanischen Schiffs läuft bis Sonntag die Ausstellung der Photokünstlerin Martina Palm. Dazu HfbK-Jour-Fix wie immer heute um 19 Uhr, diesmal mit Vortrag von Mathias Lenhardt zum Thema Telematik. Ab morgen Sorry-Installation von Guillaume Byl im Maschinenraum, Freitag ab 21 Uhr Ghana-Fest und Samstag Montagen: Tanz, Performance, VideoArt, Installation, Roboter und 3D-Animation. Treujanisches Schiff, bei der Fischauktionshalle

Die erste deutsche Einzelausstellung der erfolgreichen und gnadenlos positiven Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist verbindet in Videoprojektionen und theatralischen Rauminszenierungen lustvollen Feminismus mit Medienkritik der dritten Generation. Dabei werden auch die sonst unzugänglichen Funktionsräume des Ausstellungsgebäudes bespielt. Kunstverein, Klosterwall 23, bis 22.10.Josch

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