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US-Behörden blockierten Ermittlungen

■ USA ließ 1962 Zeugen für Todesschüsse an der Mauer ausfliegen

US-amerikanische Dienststellen haben die Ermittlungen der West-Berliner Staatsanwaltschaft im Fall der Tötung des 20jährigen DDR-Gefreiten Reinhold Huhn blockiert. Das ergab gestern die Verhandlung gegen den wegen heimtückischen Mordes vor dem Landgericht angeklagten mutmaßlichen Todesschützen Rudolf M. Das Gericht verwertete die Aussage eines ehemaligen West-Berliner Staatsanwalts. Dieser hatte 1997 erklärt, er habe kurz nach der Flucht von DDR-Bürgern durch einen Tunnel in den Westen im Juni 1962 ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet, aber ohne Erfolg. US-Dienststellen hatten den Angeklagten sofort nach dessen Rückkehr durch den Tunnel in ihre Obhut genommen und in das Bundesgebiet ausgeflogen. So konnte der West-Berliner Staatsanwalt weder Rudolf M. noch die anderen Beteiligten vernehmen. Ein Waffenexperte schloß aus, daß Huhn mit der Maschinenpistole eines DDR-Grenzsoldaten erschossen wurde. Huhn sei mit einer Pistole getötet worden. Der Angeklagte hatte zugegeben, mit einer solchen Waffe geschossen zu haben. Der Prozeß wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt. ADN

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