: Riesters Rentenplan
■ Nettolohnentwicklung soll nicht mehr verbindlich für Rentenanpassung sein
Hamburg (AFP) – Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) hat die gegenwärtig geltende Anbindung der Renten an die Entwicklung der Nettolöhne in Frage gestellt. In Bild sagte Riester, bei der anstehenden Strukturreform müßten „alle Aspekte des Rentensystems auf den Prüfstand, also auch der Erhöhungsmechanismus“. Zur Begründung ergänzte der Minister: „Durch die Steuerreform und die vom Bundesverfassungsgericht vorgebenen finanziellen Verbesserungen für Familien steigen die Nettolöhne. Nach dem heutigen System schlägt das voll auf die Renten durch, weil die sich nach den Nettolöhnen richten.“ Sinn der Entscheidung des Verfassungsgerichts sei aber nicht gewesen, die Renten zu erhöhen und „die Sozialkassen zu sprengen“.
Eine große Strukturreform im Rentensystem sei angesichts der Veränderungen in den Erwerbsverläufen und im Altersaufbau der Gesellschaft unumgänglich. Er halte es für sinnvoll, „bei den großen Renten anzusetzen“.
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