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Sportgarteneröffnung ist erst „irgendwann im Sommer“

■ Planungen und Sponsorensuche laufen auf Hochtouren / Dennoch fehlen 900.000 Mark für Skaterlandschaft / Erneut „Pauliner Marsch“

Ein Bagger, zwei Bauwagen und ein stählernes Hallengerüst – so sieht es zur Zeit aus auf der Baustelle des Sportgartens in der Pauliner Marsch. Dort sollten eigentlich schon im Mai eine komplette Skatelandschaft im Freien sowie Basketball- und Streethockeyflächen eingeweiht werden. Aber daraus wird wohl nichts: Fehlendes Geld verzögert die Einweihung für die neue Freizeitanlage, die Jugendliche mit tatkräftiger Unterstützung des Kinderhauses Schildstraße selber konzipiert haben.

Vor drei Jahren hatte man im Viertel ein eigenes Jugendparlament ins Leben gerufen, das erste Ideen zum Sportgarten ersann. Die Jugendlichen gründeten schließlich den „Sportgarten e.V“ – und fingen an, mit extra-erdachten Aktionen Geld zu sammeln. Die bisher erbeutete Summe kann sich sehen lassen: Durch den Verkauf von Aktien an interessierte Privatleute und einen Spendenlauf kamen ganze 160.000 Mark zusammen, berichten Sportgartenleiter Uli Barde und seine Mitarbeiterin Konstanze Leder vom Kinderhaus Schildstraße. Ein großer Teil der Kosten konnte außerdem durch gesponserte Sachleistungen gedeckt werden, sogenanntes „Bausponsoring“. „Das hat bisher gut geklappt“, freut sich Barde. So stellten Firmen Material oder Baugeräte besonders günstig, teilweise sogar umsonst zur Verfügung. Die Stadt sagte zudem noch Gelder aus verschiedenen öffentlichen Töpfen zu. So kamen bislang ganze 1,5 Millionen Mark zusammen. Aber die Gesamtkosten des Sportgartenprojekts werden auf rund 2,4 Millionen Mark geschätzt.

Was jetzt also fehlt, sind im Grunde zahlkräftige Großsponsoren. Aber genau da liegt nach Ansicht der zukünftigen Nutzer des Sportgartens das Problem: „Großsponsoren wie Inline-Firmen warten erst einmal ab. Und wenn das Projekt gut läuft wollen plötzlich alle mit rein,“ sagt Vereinsmitglied und Biker Christian Schmidt. Deshalb setzen die Aktiven vom Sportgarten jetzt alles daran, die bereits investierten Gelder so schnell wie möglich zu verplanen – und mit Präsentationsmappen auf der Suche nach neuen Geldgebern noch viele Firmen anzusprechen.

Außerdem laufen die Planungen für eine nächste Sammelaktion auf Hochtouren: Auch die Planungen für die nächste Sammelaktion laufen auf Hochtouren. Am 20. Mai soll es wieder einen „Pauliner (Protest-)Marsch“ zum Rathaus geben. Jetzt müssen Lehrer und Schüler informiert und aktiviert werden. Im letzten Jahr hatten zwölf Bremer Schulen rund 52.000 Mark für den Sportgarten erlaufen. Aber auch der Stadt werden weitere Anträge zur „Restfinanzierung“ ins Haus flattern – damit „irgendwann im Sommer“ die Halle mit Rampen, die Skatelandschaft sowie Basketball- und Streethockeyflächen endlich eingeweiht werden können. Beachvolleyballfelder und eine Kletterwand sollen folgen – aber auch da fehlt vorerst das Geld. kag

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