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Endlich einig

■ Metallindustrie: Schlichtungsspruch auch im Bezirk Küste übernommen

Die IG Metall Küste und die Metallarbeitgeber im Nordverbund haben sich am Montag abend weitgehend auf die Übernahme des baden-württembergischen Schlichtungsergebnisses geeinigt. Danach erhalten die 170.000 MetallerInnen in Hamburg und an der Küste 3,2 Prozent mehr Lohn sowie eine Einmalzahlung von einem Prozent ihres Jahresentgelds und einen „Pauschalbetrag“ für Januar und Februar von 350 Mark.

Bis zuletzt drohte eine Einigung zu scheitern, da der Nordverbund eine Übernahme des Schiedsspruchs für Mecklenburg-Vorpommern ablehnte. „Die Formel ,Solidarität zwischen Ost und West' muß in der Praxis durchgesetzt werden“, blieb die IG Metall jedoch hart.

Aufgrund einer Strukturförderungsvereinbarung zwischen IG Metall und „Gesamtmetall“ mußte der Bezirk Küste für den Osten zwar bei der „Pauschalzahlung“ einen Abstrich von 175 Mark in Kauf nehmen. Das Lohnniveau in Ost und West bleibt aber gleich. Für IG-Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller ein Erfolg: „Ost und West sind gemeinsam durchs Ziel gegangen.“ Damit sei die Küste der erste Tarifbezirk, wo der Schiedsspruch auch auf den Osten übertragen worden sei.

Nordmetall-Verhandlungsführer Hans-Werner Busch hält dagegen den Abschluß für „zu hoch“: Die „Kostenbelastung wird den Rationalisierungsdruck deutlich forcieren und zum Abbau von Arbeitsplätzen führen“. Das Ergebnis nehme auf Mecklenburg-Vorpommern keine Rücksicht. „Die Verlierer“, klagt Busch, „sind die Arbeitslosen.“

Teichmüller weist dies als „Unsinn“ zurück. Strukturprobleme könnten nicht mit Lohnsenkungen gelöst werden. „Die Gleichung, weniger Lohn gleich mehr Arbeitsplätze, geht nicht auf“, erklärt der IG-Metall-Chef. In Mecklenburg-Vorpommern „haben wir kaum mehr tarifgebundene Betriebe und zugleich eine Arbeitslosigkeit von weit über 20 Prozent“.

Die Tarifkommission wird am Donnerstag das Ergebnis absegnen. Kai von Appen

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