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■ Karl LaGrand in Arizona mit Giftinjektion hingerichtet

Phoenix (rtr) – Ungeachtet aller Gnadenappelle der Bundesregierung und der Kritik von Menschenrechtsgruppen ist in den USA der deutschstämmige Karl LaGrand hingerichtet worden. Dem 36jährigen wurde um 19.56 Uhr Ortszeit im Gefängnis von Florence nahe Phoenix/Arizona Gift injiziert. Vier Minuten später wurde er für tot erklärt.

Bis in die letzten Stunden hatten LaGrands Anwälte versucht, die Vollstreckung zu verhindern. Der Oberste Gerichtshof in Washington hatte am Mittwoch den nur wenige Stunden zuvor von einer Vorinstanz verkündeten Hinrichtungsaufschub aufgehoben. Das Bezirksgericht von San Francisco hatte den Aufschub mit der Begründung gewährt, die Hinrichtung in der Gaskammer sei unmenschlich und damit verfassungswidrig. Dieses Urteil verwarf der Oberste Gerichtshof der USA in letzter Instanz. LaGrand wählte daraufhin die Hinrichtung durch Giftinjektion.

Karl LaGrand und sein 37jähriger Bruder waren 1984 wegen Mordes an einem Bankdirektor bei einem Überfall zwei Jahre zuvor zum Tode verurteilt worden. Walter LaGrand soll am 3. März hingerichtet werden.

Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) nannte in Bonn die Hinrichtung „abstoßend“. Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) erklärte, LaGrands Hinrichtung sei zutiefst bedauerlich. Sie sei eine Verpflichtung für die Bundesregierung, zusammen mit den anderen Staaten der Europäischen Union, ihre Politik gegen die Todesstrafe weltweit engagiert fortzusetzen.

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