: McDonald's mit starkem Übergewicht
■ Umsatz um fast 12 Prozent gestiegen. Ein Drittel ihres Budgets geben Deutsche für Essen außer Haus aus mit starkem Hang zu Fast food
Berlin/München (taz/AP) – Immerhin ein Drittel ihrer täglichen Nahrung nehmen die Deutschen außer Haus ein. Der Hang zum fremdgekochten Essen kam auch der größten Imbißkette in Deutschland zugute. McDonald's konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 11,8 Prozent auf 3,78 Milliarden Mark steigern. Zusätzlich hat der Systembulettenanbieter 89 Lokalitäten in Deutschland eröffnet. Über den Gewinn wollte McDonald's-Vorstandschef Gerd Raupeter nichts sagen.
Im Oktober will McDonald's in Berlin das 1.000. Restaurant in Deutschland eröffnen, sagte Raupeter. Vor allem in Ostdeutschland sei das Wachstum überdurchschnittlich. Dort sei 1998 auch der Großteil der 4.000 zusätzlichen Arbeitsplätze geschaffen worden. In den 931 McDonald's-Lokalen sind derzeit 51.000 Mitarbeiter tätig – davon 40 Prozent Vollzeitkräfte, 45 Prozent Teilzeitkräfte und 15 Prozent auf 630-Mark-Basis, wie Personalchefin Eva-Maria Sachse sagte. Fast zwei Drittel der Lokale werden von selbständigen Franchise-Nehmern betrieben. Mit einer Bilanzsumme von 2,3 Milliarden Mark sei Deutschland für den McDonald's-Konzern der wichtigste Markt nach den USA, Japan und Kanada.
Im Durchschnitt gibt jeder Deutsche 51 Mark für Fast food von McDonald's aus. Hühnchen werde häufiger gefragt, die Nachfrage nach Rindfleisch ziehe wieder an. Die beliebtesten Produkte seien der BigMäc und Chicken McNuggets. Knapp die Hälfte der täglich 1,7 Millionen Kunden verzehre das Essen außer Haus. Seit einem halben Jahr bildet McDonald's auch 100 Lehrlinge zu „Fachleuten für Systemgastronomie“ aus. Im Herbst sollen weitere 500 Auszubildende eingestellt werden.
Die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft hat herausgefunden, daß deutsche Haushalte im vergangenen Jahr 56,9 Prozent ihres Budgets für Außer-Haus-Mahlzeiten ausgegeben haben. Das sind 4 Prozent mehr als 1997. Das meiste Geld geben sie demnach für deutsches Essen aus, 18,3 Prozent lassen sie in ausländischen Restaurants. Für Fast food geben Deutsche 9,1 Prozent ihres Essensgeldes aus.
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