Kommentar: Kleckern und Klötze
■ Steuergelder für Privatunis unbegrenzt?
Der Präsident der Hochschulrektoren-Konferenz hat an wichtige Details erinnert: Ist es legitim, daß der Staat Privathochschulen mitfinanziert, die nur einen Bruchteil der Studierenden ausbilden? Gar mit Beträgen, die mehr als die Hälfte eines Hochschul-Jahresetats ausmachen? Im Bremen der Großprojekte hofft die Mehrheit der Politiker entschlossen: Das Risiko lohnt sich. Die staatlichen Hochschulen werden derweil weiter unterfinanziert.
Doch was geschieht, wenn das Anschub-Geld aufgebraucht ist, und die dann voll besetzte Privatuniversität immer noch klamm im Portemonnaie ist? Durchaus berechtigt sind die Bedenken, daß Bremen später in die Situation kommen könnte, den laufenden Betrieb der hochkarätigen Eliteschmiede mitfinanzieren zu müssen. Dann würde der neue Hoffnungsträger in Bremen-Nord, für den man einst mit Geldern nicht gekleckert hat, zu einem Klotz am Bein.
Die Regierenden müssen deutlich sagen, was passiert, wenn die Staatsgelder nicht ausreichen. Auch die Privatuniversität hat ein Interesse an klaren Worten, um glaubwürdig zu bleiben. Ein unmißverständlicher Passus gehört sowohl in das neue Bremische Hochschulgesetz als auch in die Leistungs-Verträge, die bald zwischen beiden Seiten ausgehandelt werden: Mehr als die hohe Anschubfinanzierung gibt es nicht. Ein Scheitern der Universität könnte peinlich werden. Aber billiger für den Steuerzahler. Christoph Dowe
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