piwik no script img

Kontrollstelle Kanzleramt

■ Die MinisterInnen der Bundesregierung versuchen ihre Arbeit besser zu koordinieren

Bonn (dpa) – Die rot-grüne Bundesregierung hat sich auf ein Maßnahmenbündel zur Verbesserung der internen Koordination verständigt. Auf Bitten des Bundeskanzlers werden die Ressortchefs künftig ihre wichtigen Vorhaben zunächst im Kabinett bekanntgeben. Auch sollen sie künftig „alle öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen“ mit dem Bundespresseamt abstimmen. Entsprechende Vorschläge von Kanzleramtsminister Bodo Hombach nahm die Ministerrunde am Mittwoch „zustimmend zur Kenntnis“, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Charima Reinhardt gestern in Bonn mit.

Die Fraktionschefs von SPD und Grünen haben darüber hinaus die Möglichkeit, jederzeit an den Kabinettssitzungen teilzunehmen. Es handele sich dabei um eine „standing invitation“ (stehende Einladung), zitierte Reinhardt den Kanzler. Die Fraktionsspitzen hätten aber bereits deutlich gemacht, daß sie an den Kabinettssitzungen nur dann teilnehmen wollten, wenn diese „von besonderem Interesse“ seien. Mit diesem Maßnahmenkatalog will die Koalition Abstimmungspannen vermeiden – wie etwa jüngst beim Atomausstieg oder bei der Reform des Staatsbürgerschaftsrechts.

Vereinbart ist auch, daß künftig alle vier bis sechs Wochen die Koalitionsrunde aus den Spitzen von SPD und Grünen zusammenkommt. Zwischen diesen Treffen soll es zusätzlich sogenannte Doppelkopfrunden geben, bestehend aus dem Kanzler, Vizekanzler Joschka Fischer, Bundesfinanzminister und SPD-Chef Oskar Lafontaine (SPD) sowie Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne). Der Maßnahmenkatalog zur Verbesserung des Arbeitsstils war Anfang vergangener Woche bei einer Koalitionsrunde ausgehandelt worden.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen