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Drei Frauen als Euro-Fighter für die CSU

■ Die Delegierten nominieren Spitzenkandidaten für die Europawahl, die Stoiber zur Volksabstimmung gegen Rot-Grün machen will

München (dpa) – Für eine Partei wie die CSU fast eine Revolution: Sie zieht mit einer Liste in die Europawahl, bei der auf den ersten vier Plätzen drei Frauen stehen. Eingefädelt hat den Coup der bayerische Ministerpräsident und neue Parteichef Edmund Stoiber. Gegen altes Platzhirschdenken wollte er ein frauenpolitisches Signal setzen – und die Delegiertenversammlung im schwäbischen Gersthofen folgte ihm am Samstag fast geschlossen. Parteivize Ingo Friedrich, seit 1992 Sprecher der derzeit acht CSU-Abgeordneten in Straßburg, wurde mit 95,2 Prozent zum Spitzenkandidaten gewählt. Ihm folgen auf der Liste die stellvertretende Präsidentin des EP, Ursula Schleicher mit 89,3 Prozent, Angelika Niebler mit 93,6 Prozent und Emilia Müller mit ebenfalls 93,6 Prozent.

Für Stoiber steht bei der Europawahl am 13. Juni viel auf dem Spiel. Er will sich mit einem guten Bayern-Ergebnis weiter als Meinungsführer innerhalb der Union profilieren. Zudem hofft er auf eine Chance, der neuen Bundesregierung eine bundesweite Schlappe zu verpassen. Vollmundig rief er die Europawahl am Samstag gleich zu einer „Volksabstimmung“ gegen Rot-Grün aus.

Dabei liegt die Hürde hoch: Traditionell sind die Europawahlen für die CSU schwieriges Terrain. 1989 sorgten die Republikaner für große Verluste. Die CSU landete bei mageren 45,4 Prozent, vor fünf Jahren kam sie auf 48,9 Prozent. Diesmal, so hoffen die Parteistrategen, könnte die eurokritische Haltung Stoibers die Protestwähler binden und wieder für die ersehnten „50 plus x“ sorgen.

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