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Zweifelhafte Heiratswut wider das Vergessen

Hamburg (dpa/taz) – In vielen deutschen Städten sind am Dienstag heiratswillige Paare besonders früh aufgestanden. In Berlin beispielsweise lungerten die ersten Heiratswilligen seit den frühen Morgenstunden des Dienstags in Wohnmobilen vor den Standesämtern herum. Denn nur wer am Dienstag sein Aufgebot bestellte, hat den 9. 9. 99 als Trauungsdatum sicher, weswegen auch vor der Tür des Standesamtes in Köln bereits 75 Paare warteten, als die Beamten um 6.15 Uhr – zwei Stunden früher als sonst – öffneten. Gegen 8.00 Uhr hatten 120 Paare einen Termin für das total witzige „Schnapszahl“-Datum ergattert. Der Verband der Hamburgischen Standesbeamten warnte unterdessen davor, allein wegen eines besonders einprägsamen Datums zu heiraten. Es gebe viele Paare, die den 9. 9. 99 zum Anlaß für den Ehebund nähmen, sonst aber vielleicht gar nicht geheiratet hätten. Oft gingen Ehen, die wegen des Datums geschlossen werden, schnell wieder entzwei. „Ein Jahr nach dem 7. 7. 77 gab es extrem viele Scheidungen“, berichtete der 61jährige Verbandsvorsitzende Rolf Paschen.

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