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Post für junge Arbeitslose

■ Jugendprogramm im Osten angenommen. Ansonsten wenig Änderung am Arbeitsmarkt

Berlin (taz) –Die ersten Vermittlungszahlen nehmen sich noch mager aus: 488.000 junge Leute im Alter von bis zu 25 Jahren waren im Februar arbeitslos gemeldet, 18.600 Bewerber aus dem Vorjahr suchten noch eine Lehrstelle. 300.000 dieser Arbeitslosen erhielten in den vergangenen Wochen Post, in der sie auf das mit zwei Milliarden Mark ausgestattete „Sofortprogramm der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit“ aufmerksam gemacht wurden. Doch im Westen begannen nur 17.800 junge Leute eine Bildungsmaßnahme, im Osten immerhin 15.400.

In den neuen Bundesländern steigen damit verhältnismäßig viele junge Interessenten in das Programm ein. Viele Lehrgänge beginnen allerdings erst im Frühjahr, dann dürften die Zahlen in die Höhe klettern. Im Rahmen des Programms können die Jugendlichen Trainingskurse, ABM-Maßnahmen und überbetriebliche Lehren absolvieren. Je mehr Praktika die überbetrieblichen Lehren beinhalten, desto besser die Chancen, später einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden.

Auch Lohnkostenzuschüsse an Unternehmen zahlen die Arbeitsämter, aber nach bisheriger Erfahrung ist die Wirtschaft nur wenig am Programm beteiligt. Nur 1.400 junge Leute fanden mit Lohnkostenzuschüssen einen Job in Unternehmen.

Die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar mit 4,465 Millionen gegenüber Januar nur geringfügig gestiegen. Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, erklärte gestern, es sei noch unklar, inwieweit sich die Schwächephase der Konjunktur negativ auf den Arbeitsmarkt auswirke. Die Bundesanstalt registrierte allerdings einen Rückgang bei den Stellenmeldungen in exportorientierten Industriezweigen.

Die Arbeitslosenquote lag im vergangenen Monat bei 11,6 Prozent, nach 11,5 Prozent im Januar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 354.500 Arbeitslose weniger gezählt, dies beruhe aber vor allem auf Entlastungen in der Arbeitsmarktpolitik, hieß es in Nürnberg. In den alten Bundesländern waren 3,023 Millionen Arbeitslose registriert, 2.200 weniger als im Vormonat. In den neuen Ländern stieg die Zahl der Erwerbslosen dagegen im Vergleich zum Januar um 12.000 auf 1,442 Millionen. BD

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