■ 71 Prozent lehnen die Todesstrafe ab: Junge Türken: EU-Beitritt fördert Demokratie
Sankt Augustin (AP) – Mehr als die Hälfte der türkischen Jugendlichen wünscht sich einen Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union. Ein knappes Drittel findet allerdings, ihr Heimatland sollte lieber unabhängig bleiben. Diese Zahlen hat eine gestern veröffentlichte repräsentative Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ankara unter mehr als 2.000 Jugendlichen zwischen 15 und 27 Jahren in elf Provinzen der Türkei ergeben.
Daß Europa nicht alle jungen Leuten bevorzugen, zeigt die Einschätzung der Folgen eines Beitritts. Jeweils 70 Prozent sind überzeugt, daß er den Menschenrechten und der Demokratie in der Türkei zum Durchbruch verhilft und der Wirtschaft nützt. 30 Prozent fürchten, daß traditionelle Werte beeinträchtigt werden, und mehr als die Hälfte meint, die Türkei sollte lieber eigene Entwicklungswege suchen. In einem Punkt wären die türkischen Jugendlichen dem Grundgesetz näher als die deutsche Bevölkerung: 71 Prozent sind gegen die Todesstrafe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen