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Heroin vom Staat

In der Drogenarbeit ist die Erhaltung des Lebens von langjährig Drogenabhängigen vorrangig. Eine kontrollierte Abgabe könnte helfen, Überdosen zu vermeiden und eine gesundheitliche Stabilität zu erreichen. Außerdem würde durch die offizielle Vergabe die Beschaffungskriminalität überflüssig, so daß den Betroffenen im Idealfall sogar der Ausstieg aus dem Drogenmilieu ermöglicht werden könnte.

Andererseits muß gefragt werden, ob mit einer Vergabe die Sucht nicht unterstützt und vielleicht sogar zur Suchtverlängerung beigetragen wird, da keine negativen Konsequenzen des Drogenkonsums mehr spürbar werden. Realitätstraining, jegliche Veränderungsbereitschaft oder Motivation zur Abstinenzorientierung sowie der Anlaß, sich mit einer Drogentherapie auseinanderzusetzen, bleiben – so ist zu befürchten – auf der Strecke. Vor dem Hintergrund der großen Not, in der sich Schwerstabhängige häufig befinden, sind wir dennoch bereit, uns an Überlegungen für ein Modellprojekt zur kontrollierteren Heroinabgabe zu beteiligen. Axel Bünner, Direktor der Caritas

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