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Alkohol am Ruder

■ Wasserpolizei verstärkt Kontrollen

Alkohol am Ruder kann für trinkfreudige Freizeitkapitäne in Ost- und Nordsee in diesem Sommer ein teures Vergnügen werden. Denn seit dem 1. Oktober vorigen Jahres gilt in der Seeschiffahrt die 0,8-Promille-Grenze. Und die will die Wasserschutzpolizei in diesem Jahr besonders intensiv kontrollieren. Das kündigte die Behörde gestern in Kiel bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes 1998 an.

Schon im vergangenen Jahr verfolgte die Wasserschutzpolizei verstärkt Trunkenheit auf See und ermittelte 39 Straftaten – nicht allzu viel bei allein 40.000 Berufsschiffen und 18.000 Sportbooten, die im Jahr nur den Nord-Ostsee-Kanal passieren. Besonders arg trieb es eine russische Schiffsführung, die bei Atemalkoholwerten zwischen 1,37 und 2,75 Promille gleich drei Tage hintereinander „gesündigt“ hatte und dafür mit dem Fünffachen des jeweiligen Monatsgehaltes „bluten“ mußte.

Besondere Tendenzen erbrachte der Jahresbericht der Wasserschutzpolizei kaum. Bei Gewässerverunreinigungen gab es 1998 insgesamt 420 Delikte und damit etwa mehr als in den Vorjahren. Von 1425 Seeschiffen, die auf Einhaltung der Regelung des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung kontrolliert wurden, mußten 532 Mängel bescheinigt werden. Hier geht es um illegale Einleitungen von Öl und Müll ins Meer oder um das schlampige Führen von Öltagebüchern.

Insgesamt 7287 Schiffe und Sportboote wurden 1998 kontrolliert, darunter 2250, die unter fremder Flagge fuhren. Von diesen fielen 50 mit erheblichen Mängeln auf. In insgesamt 82 Fällen (1997: 77) wurden Auslaufverbote verhängt, vor allem wegen Unterbesetzungen, fehlender Patente und gravierender Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften.

Auch die Havarie der „Pallas“ ist immer noch ein Fall für die Wasserschutzpolizei: Das Revier Husum führt umfangreiche straf- und seeunfallrechtliche Ermittlungen. lno

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