: Gysis Vermarkter
■ Ein Wessi wird Chef des „Neuen Deutschland“
Ein einstiger Grüner aus dem Westen wird Chefredakteur des PDS-eigenen Neuen Deutschland. Jürgen Reents, einst Mitglied der ersten grünen Bundestagsfraktion und seit sieben Jahren Pressesprecher der PDS-Abgeordneten im Bundestag, solle das Blatt übernehmen, teilte die PDS-Fraktion mit. Reents stellte sich gestern der Belegschaft des Blattes vor. Der 50jährige, der seit langem Berufspolitiker ist, soll das vermutlich defizitäre und unter Auflagenverlusten leidende Blatt wieder stabilisieren. In einem Strategiepapier zur ND-Zukunft hatte Reents erklärt, „zu den Bedingungen, daß ich den Job angenommen habe“ gehöre, „daß das Neue Deutschland keine Parteizeitung mehr ist, und erst recht nicht ein Linienblatt der Partei“.
Mit der Benennung von Reents ist PDS-Geschäftsführer Dietmar Bartsch mit dem Vorhaben gescheitert, einen jungen Chefredakteur von außerhalb der Partei zu benennen. Reents gilt aber als geschickter Vermarkter des PDS- Stars Gregor Gysi, und Beobachter schreiben ihm einen offeneren Blick auf Öffentlichkeit und Journalismus zu, als er in der PDS und auch im ND herrsche.
In den Achtzigern war Reents führender Kopf der Hamburger Grünen und des ökosozialistischen Flügels der Bundespartei. Mit der Wende verließ er sie. lm
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
