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■ KommentarKrieg in der Hauptstadt

Vier Wochen nach den Ereignissen am israelischen Konsulat steckt die Staatsanwaltschaft noch in den Ermittlungen, die sich schwierig gestalten, unter anderem weil die Diplomatie gewahrt werden muß. Besondere Betroffenheit hat der Tod der 18jährigen Sema Alp ausgelöst; am Mittwoch berichtete die Berliner Presse von einem offenen Brief Riza Barans, dem migrationspolitischen Sprecher der Grünen, an den CDU-Fraktionsvorsitzenden Landowsky, in dem er den Lebenslauf der jungen Frau schilderte und auf die Unterdrückung der Kurden in der Türkei hinwies.

Gestern hat Klaus Landowsky „offen“ geantwortet. Er weist darauf hin, daß „jedem erwachsenen Menschen klar ist“, daß israelische Einrichtungen „in besonderem Maße geschützt und verteidigt werden“, besonders wenn man an die Olympischen Spiele von München erinnert. Das, legt Landowsky nahe, hätten auch „erwachsene“ KurdInnen wissen und bedenken müssen.

Vermutlich ist den zuständigen Behörden nicht detailliert bekannt, wie Israel seine Einrichtungen im Ausland schützt. Aber daß es auf deutschem Boden nie wieder eine Geiselnahme israelischer Staatsbürger geben wird, jedenfalls, wenn israelische Sicherheitsleute dies verhindern können, müßte auch deutschen Politikern glasklar sein. Spätestens seit 1972, als die „fröhlichen Spiele von München“ im Blutbad von Fürstenfeldbruck endeten und zwölf israelische Sportler beim gescheiterten Befreiungsversuch starben. In Berlin sahen die israelischen Wachmänner die Chance gekommen, ihren Verteidigungsauftrag auszuführen. Und die Berliner Verantwortlichen haben ihnen die Möglichkeit gelassen. Diesen politischen Skandal muß ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß klären. Petra Groll

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