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US-Baseballmannschaft siegt in Havanna

■ Millionen verfolgen historische Begegnung. Kubaner Anfang Mai in Baltimore erwartet

Havanna (dpa) – In der kubanischen Hauptstadt Havanna ist am Sonntag das erste Zusammentreffen zwischen einer US-amerikanischen Baseball-Profimannschaft und dem kubanischen Nationalteam seit vierzig Jahren mit einem Sieg der Gäste zu Ende gegangen. Die „Orioles“ aus Baltimore setzten sich gegen den amtierenden Olympiasieger und Weltmeister der Amateure mit 3:2 durch.

Mehr als 50.000 Baseballfans, unter ihnen auch Staatschef Fidel Castro, verfolgten im Lateinamerika-Stadion von Havanna das als historisch eingestufte Treffen. Millionen von Kubanern hingen vor den Bildschirmen. Vor Spielbeginn erklangen die Nationalhymnen Kubas und der Vereinigten Staaten.

Am Vorabend hatte Castro im Staatsratsgebäude einen Empfang für die nordamerikanischen Athleten gegeben. Zwischen Kuba und den USA hat es seit den siebziger Jahren zwar des öfteren sportliche Wettkämpfe auf Amateurbasis gegeben. Eine Baseball-Profimannschaft aus den USA war aber zuletzt 1959 auf der Karibikinsel zu Gast.

Die kubanische Mannschaft will den Besuch der „Orioles“ am 3. Mai mit einem Treffen in Baltimore erwidern. Die Begegnung vom Sonntag war auch von einer Gruppe von Senatoren der Demokratischen Partei unterstützt worden. Der Senator Joe Serrano sprach sich dafür aus, kubanische Baseball-Spieler in den Profimannschaften in den Vereinigten Staaten spielen zu lassen.

In den vergangenen Monaten war in US-amerikanischen Medien viel darüber spekuliert worden, ob eine „Baseball-Diplomatie“ eventuell zu einer politischen Entspannung zwischen Washington und Havanna beitragen könne. Dafür gibt es derzeit allerdings noch wenige Anzeichen. Kuba hat seit Jahresbeginn eine verschärfte Gangart gegen politische Dissidenten eingeschlagen, denen die Regierung in Havanna pauschal „Kollaboration“ mit den USA vorwirft.

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