piwik no script img

B 92 macht als Regimesender weiter

Belgrad/London (AFP) – Der am Vorabend der Nato-Angriffe geschlossene kritische Belgrader Radiosender B 92 sendet wieder – aber unter dem von den Behörden eingesetzten neuen Chefredakteur. Eine Vertreterin der neuen Direktion sagte der Belgrader Nachrichtenagentur Beta zufolge, an der Politik des Senders werde sich nichts ändern. B 92 hatte noch bis zum 2. April über Satellit und Internet senden können. Der alte Chefredakteur Veran Matić hatte bei der gerichtlich verfügten Schließung versichert, die meisten Journalisten weigerten sich, mit dem dem Regime nahestehenden neuen Direktor Aleksandar Nikacević zusammenzuarbeiten. Radio B 92 sendet seit 1989 und war bereits zweimal auf Regierungsanordnung geschlossen worden. Unter starkem öffentlichem Druck nahmen die Behörden die Verbote bisher immer wieder zurück. Im November hatte der Sender für die Objektivität seiner Berichte über die Balkankrise einen internationalen Medienpreis erhalten. Die Behörden verwiesen unterdes einen BBC-Kameramann des Landes. Die BBC teilte mit, über die Gründe könne nur gemutmaßt werden. Offenbar seien die Bildberichte der BBC den Belgrader Behörden ein Dorn im Auge. Zwei BBC- Journalisten könnten ihre Arbeit in Belgrad nämlich fortsetzen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen