: Sat.1-Reporter weiter verschollen
Von dem seit vergangenem Freitag in Jugoslawien verschollenen Sat.1-Reporter Pit Schnitzler (56) gibt es nach wie vor kein Lebenszeichen. Das sagte Sat.1-Sprecherin Kristina Faßler gestern. Der Sender sei sehr besorgt und habe bereits zwei Kollegen an die kroatisch-serbische Grenze geschickt, um Näheres über den Verbleib des Kollegen herauszufinden. dpa
Kroatien steht der Nato nicht als Aufmarschgebiet für eine eventuelle Invasion Jugoslawiens zur Verfügung. Das berichtete gestern die Zagreber Tageszeitung Vecerbji List unter Berufung auf den kroatischen EU-Botschafter Janko Vranyczani-Dobrinovic, der auch für Kroatiens Kontakte zur Nato verantwortlich ist. Damit dementierte er entsprechende Spekulationen der kroatischen Presse. dpa
Die bulgarische Regierung hat das Parlament aufgerufen, der Nato bei den Angriffen auf Jugoslawien ein Überflugrecht einzuräumen. Mit einer solchen Entscheidung werde dem nationalen Interesse entsprochen, sagte Parlamentspräsident Jordan Sokolow gestern nach einer Unterredung mit Staatspräsident Petar Stojanow. Aus einer Umfrage geht allerdings hervor, daß die Mehrheit der Bevölkerung die Angriffe ablehnt. rtr
Die UÇK hat weitere drei Soldaten der jugoslawischen Armee gefangengenommen. Ein Sprecher der paramilitärischen Gruppe teilte gestern in Tirana mit, die drei Gefangenen, unter ihnen angeblich ein Russe, würden der Nato übergeben. AP
Der spanische Verteidigungsminister Eduardo Serra schließt eine Invasion Jugoslawiens durch die Nato aus. Das sagte er gestern im spanischen Rundfunk. Die Bombenangriffe genügten als politisches Druckmittel auf Belgrad, meinte er. dpa
Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Itar-Tass will Rußland keine weiteren Kriegsschiffe in die Adria entsenden. Gestern wollte die Pressestelle des Moskauer Präsidialamtes diese Meldung allerdings nicht bestätigen. rtr
Die französische Tageszeitung Le Parisien veröffentlichte gestern eine Umfrage, nach der die Mehrheit der Franzosen für Verhandlungen mit der jugoslawischen Regierung ist. 52 Prozent der Befragten votierten für die Einstellung der Angriffe, obgleich 59 Prozent die französische Beteiligung an den bisherigen Bombenangriffen guthießen. Lediglich 24 Prozent der Befragten sprachen sich für eine Invasion durch Bodentruppen aus. Nur 19 Prozent schließlich befürworteten die Fortführung der Bombardements bis zum Einlenken Jugoslawiens. AP
Von Solingen aus ziehen in diesen Tagen Hunderte Kosovo-Albaner mit der UÇK in den Krieg. Ein Sprecher der Demokratischen Vereinigung der Albaner in Deutschland (DVAD) erklärte gestern, der erste Transport mit ungefähr 100 Kämpfern werde in Kürze aufbrechen. Der Sprecher betonte, seine Organisation nehme keine Rekrutierungsmaßnahmen vor. Die Entscheidung, in den Krieg zu ziehen, sei im Einzelfall jeweils spontan und rein privat. Die offizielle „Rekrutierungsstelle“ in Deutschland sei die Informationszentrale der UÇK in Solingen. dpa
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