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Fahndung elektronisch erleichtert

■ Software stützt Kripo-Ermittlung nach Mord und Vergewaltigung

Die Bremer Kripo hat einen großen Schritt nach vorne gemacht. Ein neues, computergestütztes Analyseverfahren soll künftig helfen, insbesondere schwere Verbrechen wie Mord und Vergewaltigung schneller aufzuklären. Vor allem Serien- bzw. Wiederholungstäter könnten damit möglicherweise leichter ermittelt werden, hieß es. Bestimmte Taten seien ihren Tätern leichter zuzuordnen.

Bremen ist das dritte Bundesland nach Bayern und Baden-Württemberg, das das in Kanada unter dem Namen „Viclas“ entwickelte System einführt. Die anderen Bundesländer sollen allerdings noch in diesem Jahr folgen. Auch in den Niederlanden, Belgien, Neuseeland, Österreich und Australien arbeitet man bereits damit. Fahnder erwarten, daß ihre Ermittlungen dadurch etwa ab 2002 europaweit erleichtert werden. Voraussetzung ist, daß ausführliche Täterinformationen und -gewohnheiten in Zusammenhang mit der Tat systematisch in einer Datenbank registriert werden.

„Das neue System ist keine Wunderwaffe“, betonten gestern Kripobeamte. Anfangs bedeute es eine Mehrbelastung, jedoch erwarte man sich bei der Ermittlung von Mordtaten langfristig deutliche Entlastung. In die Datenbank sollen auch Sexualstraftaten und Täter aufgenommen werden, die Kinder sexuell belästigt haben. ede

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