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■ Gespräche über Ost-Timor
Bei den seit Mittwoch in New York fortgesetzten Gesprächen über die Zukunft Ost-Timors zwischen den Außenministern Indonesiens und Portugals hat es bisher noch keine Fortschritte gegeben. Indonesien will bei den von der UNO vermittelten Gesprächen einen Autonomieplan vorlegen, über den die Osttimoresen voraussichtlich im Juli abstimmen sollen. Eine Ablehnung würde die Unabhängigkeit der früheren portugiesischen Kolonie bedeuten. Laut Berichten ist sich Indonesiens Regierung allerdings über den Autonomieplan selbst uneins, weshalb Details bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Portugals Außenminister Jaime Gama sagte in New York, er halte die vorgesehene Volksabstimmung weiter für möglich.
Derweil halten die Spannungen in der von Indonesien 1975 besetzten Inselhälfte an. Der ehemalige Gouverneur und Unabhängigkeitsbefürworter Mario Vegas Carrascalao floh wegen Morddrohungen in die portugiesische Kolonie Macao. Proindonesische Milizen hatten vergangenen Samstag in Ost-Timors Hauptstadt Dili im Haus von Carrascalaos Bruder Manuel José ein Massaker angerichtet und dessen 18jährigen Sohn sowie rund 30 Zivilisten umgebracht. Sven Hansen
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